Die Behandlung von Makulaerkrankungen

Was ist die Makula? 

Im Zentrum der Netzhaut befindet sich die Makula lutea (Gelber Fleck). Dieser Bereich hat eine besonders hohe Dichte an den als Stäbchen bezeichneten Sinneszellen. Die Stelle des schärfsten Sehens ist die Sehgrube (Fovea centralis), die sich mitten in der Makula befindet. 

Die Makula mit der Fovea sind der Teil der Netzhaut, mit dem wir unter anderem Dinge fixieren, Gesichter erkennen und lesen. 

Was bedeutet Makuladegeneration? 

Verschiedene Erkrankungen können zu Veränderungen in der Makula führen und dadurch die Sehkraft beeinträchtigen. Am bekanntesten ist die Altersabhängige Makuladegeneration (AMD). Es kommt es zu einer langsam fortschreitenden Verminderung der Sehfähigkeit. 

Gesunde Ernährung, wenig Alkohol, nicht Rauchen und eine gute Versorgung mit Vitaminen und Lutein können helfen, den Befund zu stabilisieren. Leider ist die AMD aktuell nicht heilbar. 

Seltener sind angeborene oder früh einsetzende Formen der Makuladegeneration (juvenile Makuladegeneration), die Makuladegeneration aufgrund hoher Kurzsichtigkeit (myopische Makuladegeneration) oder durch Entzündungen der Netzhaut. Auch durch manche Medikamente kann eine Veränderung der Makula ausgelöst werden (toxische Retinopathie). 

Trockene und feuchte Makuladegeneration

Durch bestimmte Mechanismen können sich im Bereich trockenen Makuladegeneration neue Gefäße bilden, die dort eigentlich nicht hingehören. Diese kleinen Äderchen sind oft durchlässig für Flüssigkeit oder können bluten. Es entsteht ein Makulaödem. Wenn das geschieht, spricht man von einer feuchten Makuladegeneration. 

Hier kann das Sehen innerhalb kurzer Zeit schlechter werden und eine bisher noch gute Sehkraft sehr stark vermindert werden. 

Bei einer feuchten Makuladegeneration gibt es Behandlungsmethoden um das Ödem auszutrocknen. Auch hier kann leider keine Heilung erreicht werden, lediglich eine Umwandlung in die trockene und damit weniger aggressive Form der Makuladegeneration

Wie wird ein Makulaödem diagnostiziert? 

Manchmal können wir schon während der Untersuchung beim Blick auf die Netzhaut Veränderungen feststellen. Um die Diagnose zu sichern, benötigen wir aber bildgebende Untersuchungen

Die Optische Cohärenztomographie (OCT) ist eine schnelle und schmerzfreie Untersuchung, mit der wir die innere Struktur und die feinen Schichten der Netzhaut exakt darstellen können. So können wir kleinste Veränderungen und minimale Flüssigkeitseinlagerungen erkennen. Nur wenn dann noch Zweifel an der Diagnose bestehen, sind weiterführende angiographische Untersuchungen mit intravenöser Farbstoffgabe nötig. 

Wie wird ein Makulaödem behandelt? 

Zur Behandlung des Makulaödems stehen uns verschiedene Medikamente zur Verfügung, die mittels einer extrem feinen Nadel direkt in das Augeninnere appliziert werden (IVOM). So kann das Medikament direkt an der Netzhaut wirken. Diese sogenannten VEGF-Inhibitoren (beispielsweise Avastin, Lucentis und Eylea) sorgen dafür, dass sich krankhafte Gefäße verschließen und trocknen das Makulaödem aus. In manchen Fällen kann auch ein Medikamententräger mit Kortison im Auge platziert werden (zum Beispiel Ozurdex). 

Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, sind in der Regel regelmäßige Kontrollen und eine langfristige Therapie mir mehrfachen Behandlungszyklen erforderlich. 

Die Kosten für die Therapie und die Verlaufskontrollen werden von den Krankenkassen übernommen.