Operation des Grauen Stars (Katarakt)

Eine Katarakt, auch Grauer Star genannt, ist die Trübung der körpereigenen Augenlinse. Wie beim Fotoapparat sorgt die Linse im Auge für ein scharfes Bild auf der Netzhaut. Die Trübung kann an beiden Augen unterschiedlich stark ausgeprägt sein oder auch einseitig auftreten. 

Welche Beschwerden treten beim Grauen Star auf? 

Durch die getrübte Linse kann das Auge nicht mehr Scharf sehen, ähnlich wie bei einer milchigen Fensterscheibe. 

Die Folgen sind Anfangs oft eine erhöhte Blendungsempfindlichkeit. Später wird das Bild immer unschärfer, bis schließlich sowohl Fern- als auch Nahsicht immer schlechter werden. 

Die langsame Verschlechterung kann sich dabei über Jahre erstrecken. In manchen Fällen geht es aber auch deutlich schneller. 

Was sind die Ursachen für den Grauen Star

Die häufigste Ursache für den Grauen Star ist der natürliche Alterungsprozess. Dieser Beginnt bei der Augenlinse bereits mit der Geburt. Zunächst wird die Linse immer weniger elastisch, nach und nach färbt sie sich gelblich und wird mit der Zeit immer trüber. Eine Brille hilft in solchen Fällen oft nicht mehr. 

Wie schnell das geht und wie ausgeprägt das stattfindet, ist bei jedem Menschen unterschiedlich, so wie beim Ergrauen der Haare oder der Faltenbildung im Alter. 

Normalerweise entsteht ein Grauer Star nach dem 60. Lebensjahr. In seltenen Fällen kann er aber auch schon vor dem 50. Lebensjahr auftreten. 

Zusätzliche Faktoren wie Stoffwechselerkrankungen, Entzündungen des Augeninneren, Medikamente oder Verletzungen können einen Grauen Star auslösen oder verstärken. 

Wie wird der Graue Star behandelt? 

Bisher gibt es keine Medikamente, mit denen wir den Grauen Star behandeln können. Sobald das Sehvermögen so schlecht wird, dass Sie im Alltag beeinträchtigt sind, beispielsweise bei der Arbeit, beim Ausüben von Hobbies oder auch im Straßenverkehr, kommt eine Operation in Frage. 

Eine Katarakt-OP ist nie eine Notfall-OP. Den Zeitpunkt des Eingriffs entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt. 

Was passiert bei der Operation des Grauen Stars?

Bei dem Eingriff wird die getrübte natürliche Linse mittels Ultraschall entfernt und durch ein klares Linsenimplantat (Intraokularlinse, IOL) ersetzt. Es handelt sich dabei um ein minimalinvasives Verfahren. Für diesen ambulanten Eingriff ist keine Vollnarkose erforderlich, das Auge wird örtlich betäubt

Sollten Sie wegen medizinischer Gründe oder aufgrund großer Angst eine Vollnarkose benötigen, ist das nach Rücksprache mit unserem Team der Anästhesie ebenfalls möglich. 

Welche Kunstlinsen stehen zur Auswahl? 

Die Operation selbst führen wir bei allen Patienten in gleicher Weise durch. Die Kosten werden sowohl von den gesetzlichen Krankenkassen als auch von den privaten Versicherungen übernommen. Dazu gehört auch die Basislinse (Standard-IOL). 

Neben den Basislinsen stehen weitere Linsen mit Zusatzfunktionen zur Auswahl:

  • Asphärische Linsen mit verbessertem Kontrastsehen und verminderter Blendungsempfindlichkeit 
  • Linsen mit Blaulichtfilter zum Schutz der Netzhaut
  • Torische Linsen, die eine Hornhautverkrümmung ausgleichen 
  • Multifokale Linsen mit einem ähnlichen Effekt wie dem einer Gleitsichtbrille
  • Kombinationen der oben genannten Linsen

Die Kosten dieser Zusatzfunktionen werden von den Krankenkassen jedoch nicht übernommen.

Was muss ich nach einer Grauer-Star-Operation beachten? 

Nach der Operation dürfen Sie nicht selbst Auto fahren. Bitte organisieren Sie Ihre Heimfahrt durch Familie oder Freunde. Gerne rufen wir Ihnen ein Taxi. 

In den ersten Stunden nach der Operation sollten Sie häusliche Ruhe einhalten. Danach dürfen sie mäßig aktiv sein. 

Sie dürfen auf keinen Fall am Auge tupfen, reiben oder drücken! 

Vollbäder oder Besuche im Schwimmbad und der Sauna sind nicht gestattet, Duschen und Haare waschen ist mit der gebotenen Vorsicht möglich. Bitte vermeiden Sie schmutzige oder körperlich anstrengende Tätigkeiten. 

Leichte Tätigkeiten inklusive kurzes Bücken und hochheben leichter Gegenstände sind erlaubt. 

Wichtig ist, dass Sie die verordneten Augentropfen zuverlässig anwenden und Ihre Kontrolltermine bei uns oder Ihrem Stamm-Augenarzt wahrnehmen.